Die Alexianer Misericordia GmbH, Träger des St. Walburga-Krankenhauses in Meschede, und die Klinikum Arnsberg GmbH streben an, die bestehende Kooperation kurzfristig weiter zu intensivieren und auf gesellschaftsrechtlicher Ebene zu verankern. „Wir befinden uns aktuell in einem ergebnisoffenen komplexen Prüfprozess zu einer krankenhausrechtlichen Fusion des St. Walburga-Krankenhauses mit dem Klinikum Arnsberg“, informierten Werner Kemper, Sprecher der Geschäftsführung, Klinikum Arnsberg GmbH und Hartmut Hagmann, Regionalgeschäftsführer, Alexianer Misericordia GmbH, am 14.06.2017 im Rahmen einer Pressekonferenz im Neheimer Kaiserhaus.
Aus Kooperation soll Fusion folgen
Die bisherigen Entwicklungen in der Umsetzung des 10 Punkte-Plans zur Krankenhauskooperation haben gezeigt, dass die Herausforderung für die Krankenhausversorgung im HSK, insbesondere vor dem Hintergrund des Krankenhausstrukturgesetz, nur bewältigt werden können, wenn wir in der Patientenversorgung und den Gesellschaften weiter zusammenrücken. Wir können Standorte nicht mehr sichern aus einer losen Kooperation heraus“, so Kemper.
„Um bestehende Krankenhausstandorte sowie eine hochwertige und breite stationäre Versorgung in der Region abzusichern, ist eine Neukonzeption der Zusammenarbeit auf Grundlage einer gesellschaftsrechtlichen Verflechtung erforderlich. Ohne gesellschaftsrechtliche Verflechtung ist das Zusammenbrechen einzelner Standorte nicht mehr ab-wendbar“, berichtete Hagmann.
Prüfverfahren zur Fusion läuft
Daher haben die Träger einen Konzeptvorschlag zur Fusion erarbeitet. Mit diesem Vorschlag wurde die Aufnahme der neuen gemeinsamen Gesellschaft in den Krankenhausplan NRW beantragt und das krankenhausrechtliche Genehmigungsverfahren eröffnet. In diesen Verfahren können Stellungnahmen eingebracht werden. Parallel lau-fen die krankenhausrechtliche, wettbewerbsrechtliche und kartellrechtliche Prüfung des angestrebten Vorhabens. Erst wenn dieser Prüfprozess durchlaufen und abge-schlossen ist, können die finalen Entscheidungen und Beschlüsse in den Gremien der Trägergesellschaften gefasst werden. Man arbeitet darauf hin, bis Anfang des 4. Quatals 2017 Ergebnisse auf dem Tisch zu haben. Die neue Krankenhaus-Gesellschaft soll von drei Gesellschaftern getragen werden. Dies sind die Stiftung Carolinen-Hospital Hüs-ten, die St. Johannes- und Maria-Stiftung sowie die Alexianer Misericordia GmbH Krankenhausträgergesellschaft.
Fusion ist Chance auf weitere Spitzenmedizin
Das Klinikum Arnsberg und das St. Walburga-Krankenhaus wollen mit der Fusion Kräfte bündeln, um die Versorgungsmöglichkeiten insgesamt zu erweitern und die stationäre Gesundheitsversorgung in der Region zukunftsfähig auszurichten. Der an mehreren Standorten bereits eingeschlagene Weg der Entwicklung von Schwerpunktzentren soll durch die Fusion fortgesetzt und noch umfänglicher gestaltet werden. Dazu sollen 12 Schwerpunkte, verteilt über die Standorte, etabliert werden. Insbesondere sollen die Versorgungsmöglichkeiten für Schwersterkrankte und Not-/Unfallpatienten erweitert werden. Auch die onkologische Versorgung soll in besonderem Maße gestärkt werden.
Arbeitsplätze bleiben erhalten
Der Personalbestand von derzeit rund 2.250 Mitarbeiter/Innen soll nach der Fusion noch anwachsen. „Wir wollen die Versorgung ausbauen. Die Patientenzahlen sollen durch die Entwicklung der Zentren weiter steigen. Wir wollen die Abwanderungsquote aus der Region von derzeit 24% auf unter 15% absenken. Dazu brauchen wir Fachkräfte“, so Kemper. Sobald die krankenhausrechtliche Machbarkeit geprüft und erforderliche Grundsatzentscheidungen der Gremien gefallen sind, liegt den Gesellschaftern am Herzen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Prozess einzubeziehen und ihr Wissen und ihre Erfahrungen in die Ausgestaltung der künftigen Versorgungsstrukturen einzubinden.
Meschede bleibt als vollwertiges Krankenhaus bestehen
Grundsätzlich sollen alle Leistungsbereiche erhalten und auf die Standorte verteilt wer-den. Dazu ist vorgesehen auch den Krankenhausstandort Meschede zu stabilisieren und als vollwertiges Krankenhaus zu erhalten. Eine Fortführung als Portalkrankenhaus wurde seitens der Gesellschafter nie diskutiert.
Eckdaten zur künftigen Gesellschaft
Mit dem Zusammenschluss entstünde ein Klinikum mit 927 Planbetten (226 St. Walburga-Krankenhaus und 701 Klinikum Arnsberg), rund 2.250 Beschäftigten (ca. 1.750 Klinikum Arnsberg und ca. 500 St. Walburga-Krankenhaus) vier Standorten und jährlich ca. 41.000 stationär versorgten Patienten (ca. 30.000 Klinikum Arnsberg und ca. 11.000 St. Walburga-Krankenhaus).
Weitere Informationen: https://www.walburga-krankenhaus.de/wk